JOSEFINE WIRD ZWEITE BEI DER DM AUF DER STRASSE
Spitzenergebnisse ließen bei den Deutschen Radsportmeisterschaften die Herzen der RSV Mitglieder und Freunde höher schlagen. Den Auftakt des langen Wochenendes im Südwesten bildeten die Einzelzeitfahren. Bei den Elite-Frauen schrammte Franziska Koch vom RSV knapp an einer Medaille vorbei und wurde Vierte. Einen ganz großen Tag erwischte auch Justin Wolf. Inmitten der Tour de France Starter belegte er einen sensationellen sechsten Platz, nur wenige Sekunden hinter dem Sieger Nils Politt vom Bora-Team und noch vor Titelverteidiger Lennart Kämna. Jon Knolle kam mit dem Kurs nicht so gut zurecht und fuhr auf Rang 28. Im U23 Rennen holte Luisa Schmitt-Rodermund den 26. Platz. Im Straßenrennen der Elite-Frauen über 135 km belegte Franziska Koch den 11. Platz. Michel Heßmann kam im Männerrennen nach 215 km in Gluthitze auf den 14. Platz noch vor Kämna. Jetzt bleibt abzuwarten, ob Bundestrainer Andre Greipel Michel Heßmann, Franzi Koch und besonders Justin Wolf für die kommenden Europameisterschaften nominiert.
In den Nachwuchsklassen gab es nur Straßenrennen. Marie Wember kämpfte in der weiblichen U17 tapfer gegen die Hitze und wurde mit dem 25. Rang belohnt. Den gleichen Platz holte Jonah Thielemeier in der männlichen U17, wobei er nach einem Sturz sich erst wieder an das Feld herankämpfen musste. Auch Jonathan Müller musste lange vom Rad, da sich sein Lenker verschoben hatte. So kam er als 45. ins Ziel. Tom Wendel belegte Platz 99. In der weiblichen U19 kam Stella Rieke nach langer Alleinfahrt auf Platz 23. Alice Berthold beendete das Hitzerennen vorzeitig. Die Pechserie der U17 setzte sich bei der männlichen U19 fort. Lasse Schenkmann erlitt einen Reifenschaden und gab das Rennen auf. Paul Zink kam mit dem Verfolgerfeld ins Ziel und belegte Platz 41, knapp vor Max Geppert, dem der Bremsgriff im Finale abgebrochen war. Im U15 Rennen der Jungen sah es lange nach einer vorderen Platzierung für Oskar Schulze-Hesselmann aus. Am letzten Anstieg vor dem Ziel verlor er den Anschluss zum dreißigköpfigen Spitzenfeld und belegte Platz 31. Wäre er mit der Spitzengruppe ins Ziel gekommen, hätte er gute Medaillenchancen gehabt, da er den neuen Deutschen Meister in diesem Jahr schon im Spurt besiegt hatte. Paul Wendel kam auf Rang 71 ins Ziel.
Zum Höhepunkt des Wochenendes wurde dann das Rennen der weiblichen U15 Klasse. Drei RSV Unna Starterinnen maßen sich mit den besten deutschen Fahrerinnen auf dem schweren Bergkurs in Offenburg. Lange waren Nuria Müller, Helene Schulze-Hesselmann und Josefine Wendel zusammen an der Rennspitze. Dann setzte sich eine Vierergruppe mit Josefine Wendel vom Feld ab. Es war klar, dass aus dieser Gruppe die neue Deutsche Meisterin kommen würde. Eine Schrecksekunde gab es, als Josefine am letzten Berg zurück- und somit aus den Medaillenrängen fiel. Angefeuert von den RSV-Betreuern schloss die gute Zeitfahrerin aber wieder zur Spitzengruppe auf und schaffte es, im Finale den zweiten Platz zu erspurten. In der Verfolgergruppe erkämpften sich Nuria Müller und Helene Schulze-Hesselmann die hervorragenden Plätze 11 und 15. Wie Josefine gehören beide dem ersten Jahr des Doppeljahrgangs an, was besonders hoch zu bewerten ist. Jubelnd stieg dann Josefine Wendel als Deutsche Vizemeisterin auf das Siegerpodest und lauschte ergriffen der Nationalhymne, die für sie und die Siegerin Amandine Jacob aus Gotha ertönte.
Foto: Josefine Wendel (2. von links) mit ihren Mannschaftskameradinnen der U15 des RSV Unna