

Derzeit überschlagen sich die Radsportereignisse, da viele Rennen nach den Coronaausfällen im Frühsommer auf den Herbst gelegt wurden. In Flandern finden derzeit die Rad-Weltmeisterschaften statt. Michel Heßmann wäre als EM-Vierter als Mitfavorit in das U23 WM-Zeitfahren gegangen, wenn der Kurs von Knocke nach Brügge nicht völlig flach gewesen wäre, was dem jüngsten Sportler in der Weltspitze nicht entgegen kam. Mit dem achten WM-Platz war das große Talent auch nicht zufrieden und setzt nun auf das U23 Straßenrennen in Leuven am Freitag. Am Samstag startet Franziska Koch im WM-Straßenrennen der Frauen.
Dramatisch ging es in den beiden Bundesligafinalrennen im Sauerland zu. Jon Knolle hatte sich vorgenommen, bei der Deutschen Bergmeisterschaft in Wenholthausen anzugreifen und die in der Vorwoche an Dominik Bauer verlorene Führung in der Gesamteinzelwertung zurück zu erobern. Bei einer Attacke nahm er eine Kurve in der steilen Abfahrt aber zu mutig und stürzte schwer. Blutend an Armen und Beinen fuhr Jon Knolle das Rennen im Verfolgerfeld aber tapfer zu Ende, um in der Gesamtwertung mit seiner hohen Punktzahl auf Platz 2 zu bleiben. Im Krankenhaus musste der Unnaer am Abend mit mehreren Stichen am Knie genäht werden. Trotzdem ging er am nächsten Tag bei der Sauerlandrundfahrt über 150 km an den Start. Rennsprecher und RSV Vorsitzender Hans Kuhn feuerte ihn an der Hirschberger Wand vor mehreren tausend Zuschauern über die Lautsprecheranlage besonders an, als er unter extremen Knieschmerzen die 33% Steigung bezwingen musste. Und Jon Knolle schaffte es wirklich, er kam im Hauptfeld am Astenturm in Winterberg an und konnte seinen zweiten Platz in der Bundesligagesamtwertung verteidigen. Noch erfreulicher war, dass seine Kameraden vom SKS Sauerland-Team sich auch vorne platzieren konnten und Jon mit ihnen die Team-Gesamtwertung der Rad-Bundesliga gewann. Nach dem DM-Titel im Teamzeitfahren war das der zweite Titel für den Unnaer in dieser Saison.
Als Vorprogramm zum Bergsprint durfte sich der Nachwuchs auf einer anspruchsvollen Rundstrecke in Hirschberg präsentieren. Als Rennsprecher konnte Hans Kuhn fast in jeder Rennklasse seine Vereinsmitglieder auf dem Siegerpodest ehren. In der U13 Klasse der Mädchen siegte Josefine Wendel, bei den Jungen gewann ihr Zwillingsbruder Paul. In der U15 Klasse belegte Tom Wendel nur ganz knapp geschlagen den 2. Platz und durfte die Ehrungsfanfaren einer Live-Band genießen. In der U17 gelang nach längerer Erkrankungspause Paul Zink auf Anhieb ein guter 9. Platz.
Am Tag zuvor fanden die Rennen für den Nachwuchs als größte Herausforderung des Jahres auf der äußerst schweren Runde der Deutschen Bergmeisterschaft in Wenholthausen statt. Und die Teilnehmer des RSV Unna zeigten auch hier ihre Klasse. In der U13 Klasse der Mädchen gewann Nuria Müller im Alleingang ihr erstes Rennen und siegte vor ihrer Vereinskameradin Josefine Wendel. Fast hätte es auch für David Sechmann zum ersten Sieg gereicht. Nur um einige Zentimeter geschlagen kam er auf den hervorragenden zweiten Platz. Tom Wendel wurde 5., Jonathan Müller 6. und Maxim Schmidt 12. Auch in der U17 sah es lange nach einem Sieg für den RSV aus. Lasse Schenkmann wurde aber innerhalb der Spitzengruppe in der letzten Kurve auf die Außenbahn abgedrängt, was für ihn einen weiteren Weg in der bergaufführenden Zielkurve bedeutete. Dadurch belegte er nach einem starken Rennen den undankbaren vierten Platz. Auch Max Geppert zeigte Berghärte und kam innerhalb der Verfolgergruppe auf Platz 12 im schwersten Rennen des Jahres.