
Die Spitzensportler des RSV Unna bewiesen bei den Deutschen Meisterschaften im Straßenradsport in Stuttgart ihr Können. Im Zeitfahren der Frauen über 30 km belegten Charlotte Becker und Franziska Koch hinter der überragenden Siegerin Lisa Brennauer die Plätze 10 und 18.
Dann gingen die Elite-Männer auf die Strecke. Justin Wolf hatte sich nach guten internationalen Resultaten innerhalb des Bike Aid Teams im Vorfeld einen Medaillenplatz erhofft. Bei tropischen Temperaturen reichte es für Justin zu Platz 5, mit dem er nicht ganz zufrieden war. Tony Martin holte sich hier seinen 10. DM-Titel in Folge. Für das U23 Meisterschaftsrennen hatten sich drei RSV Mitglieder an qualifiziert. Simon Schmitt belegte zu Beginn des Wettbewerbs startend Platz 52. Dann gingen die Favoriten auf die Strecke. RSV Mitfavorit Jon Knolle, vom SKS Sauerland Team gut betreut, lag bei den Zwischenzeiten immer knapp hinter Maurice Ballerstedt aus Berlin auf Platz 2 und das blieb auch bis zum Ziel so. Dann startete der Deutsche Juniorenmeister von 2019 im Zeitfahren und Mix-Team Europameister von 2020, Michel Heßmann, der durch die Nachwuchsförderung von Jumbo-Visma-Team mit dem aktuellsten „Tour de France Rennmaterial“ auf die Strecke gehen konnte. Und Michel wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Mit 10 Sekunden Vorsprung holte er sich den Deutschen Meistertitel 2021. So standen erstmals in der RSV Unna Geschichte zwei Fahrer gleichzeitig auf dem Siegertreppchen einer Deutschen Meisterschaft. „Leider konnten wir Vorstandsmitglieder nicht dabei sein, da nur persönliche Betreuer und keine Zuschauer im Zielbereich zugelassen waren“, bedauerte RSV Vorstand Hans Kuhn die Regelung. Jon Knolle bekam zu seiner Bronzemedaille bei der Siegerehrung auch noch das Führungstrikot der Rad-Bundesliga übergestreift, da er sich in der Rennserie mit seinem Zeitfahrerfolg punktemäßig nun ganz nach vorne geschoben hat.
Im Straßenrennen am nächsten Tag mussten auf einem nur 7 km langen bergigen Rundkurs schwere 100 km (Frauen) und 180 km (Männer) bewältigt werden. Franziska Koch wollte innerhalb des DSM Teams zeigen, dass sie weiterhin eine der besten U23 Fahrerin in Deutschland ist. Sie verpasste allerdings den entscheidenden Vorstoß einer siebenköpfigen Gruppe und versuchte alles, um Anschluss zu finden. Das gelang ihr aber nicht und so musste sie sich als Vierte der Verfolgergruppe mit Rang 11 begnügen. Damit war die ehrgeizige Sportlerin aber unzufrieden und hofft nun, bei den nächsten internationalen Einsätzen auf vordere Platzierungen, damit ihre WM-Teilnahme im Herbst in Belgien nicht in Gefahr gerät.
Im Männerrennen setzten sich die starken Bergfahrer durch. Justin Wolf kam zusammen mit den bekannten John Degenkolb und Pascal Ackermann in einer Verfolgergruppe auf Rang 45 ins Ziel. Justin Wolf und Charlotte Becker werden ab sofort ganz auf Bahntraining umstellen, um sich bei den kommenden Deutschen-Bahn- Meisterschaften vorne behaupten zu können.
Der Nachwuchs des RSV Unna wird derzeit vom Trainerteam akribisch auf die Deutsche Nachwuchsmeisterschaft in Bolanden/Pfalz am Wochenende vorbereitet. Da aber alle RSV Starterinnen und Starter zu den Jungjahrgängen in den Doppeljahrgängen der U15 und U17 gehören, wären ganz vordere Platzierungen erfreuliche Überraschungen.